World Roma Congress

Der Weltromakongress, der diesjährig vom 15. bis zum 17. März in Berlin stattfand, bot Roma-Aktivist*innen die seltene Chance, mit Schwestern und Brüdern aus aller Welt zusammenzukommen, um über ihre Visionen zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und wichtige Kontakte für zukünftige Projekte zu knüpfen. Es wurde vor allem über Strategien zur politischen Partizipation und Emanzipation der Communities diskutiert, viele Teilnehmer*innen teilten die Ansicht, man müsse die internationale Solidarität und Gemeinschaft der Roma-Aktivist*innen stärken. Gerade deshalb seien internationale Veranstaltungen wie der World Roma Congress von enormer Wichtigkeit. Auch unser Team hat im Rahmen des Kongresses viele interessante Eindrücke mitnehmen können. In Gesprächen mit Gästen aus aller Welt wurden uns die verschiedenen Facetten der Rom*njaphobie etwas klarer. Schwestern und Brüder aus einigen osteuropäischen Staaten berichteten uns, der Rassismus in ihrer Heimat sei „direkter“, während die rassistischen Strukturen in Deutschland  als „subtiler“ empfänden.

Eine große Freude war es unserem Verein, bei der Podiumsdiskussion am Eröffnungstag vertreten sein zu dürfen, um repräsentativ für die lokalen Rom*nja-Organisationen die aktuelle Situation der Community in Berlin darzulegen und unsere Meinung zu dieser öffentlich kundzugeben. Neben Aktivist*innen und NGO-Mitgliedern saßen auch Vertreter*innen aus der Presselandschaft im Publikum. Als auf „Djelem Djelem“, die Hymne unseres Volkes, einstimmt und ein Großteil des Saales sich zum Singen erhebte, fragt einer der anwesenden Journalisten nach, welches Lied das denn sei…

Es gibt eben viel zu lernen, und das für jeden von uns. Umso schöner, dass wir unseren Horizont mit Veranstaltungen wie dem Weltromakongress durch den breitgefächerten Erfahrungsschatz vieler unterschiedlicher Menschen erweitern und unsere Perspektive auf die Politik und Gesellschaft sowie die Herausforderungen, vor denen wir als marginalisierte Gruppe stehen, dank ebendiesem diversifizieren können.