2. August 2022 Romani Genocide Remembrance Day
#Samudaripen #NeverForget #NaBister
In der Nacht zum 2. August 1944 wurde das so genannte «Zigeunerlager» in Auschwitz -Birkenau „aufgelöst“. Nicht ohne Widerstand, die Menschen waren gewarnt und nutzten alles, was ihnen zur Verfügung stand, selbst Brotlaibe, als Wurfgeschosse.. Doch 4300 unserer Menschen, kranke und alte Menschen, viele Kinder, wurden vergast.
Wir gedenken heute unserer im Samudaripen, dem Völkermord an Roma und Sinti, systematisch verfolgten und ermordeten Menschen und auch der Überlebenden.
«Wir haben schnell begriffen, was in Auschwitz los war. Hier ging es nicht darum, dass alle arbeiten sollten, wie wir ahnungslos gehofft hatten. Auschwitz war eine Mordanstalt. […]
Von unserem Block aus konnten wir das Krematorium sehen. Da brannte und qualmte es Tag und Nacht. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Schornstein. Wir sahen das. Bevor wir aus Berlin nach Auschwitz transportiert wurden, waren schon andere Sinti und Roma da. Die waren mindestens schon vier Monate da. Als wir gerade mal einen Tag da waren, sagte einer zu mir: ‹Da gehen wir alle durch.› Und er zeigte auf das Krematorium, das man ja von uns aus sehen konnte. Ich sah die Flammen aus dem Schornstein, und vor allem stieg mir dieser eigenartige Geruch in die Nase, aber trotzdem habe ich ihm nicht geglaubt. Ich war damals 23 Jahre alt und ich hatte in Marzahn schon erlebt, wie die Nazis mit uns umsprangen, aber das habe ich nicht geglaubt.
Ich habe gesagt: ‹Das ist doch unmöglich. Die können uns doch nicht verbrennen. Wir sollen hier doch arbeiten.› Aber nach einer Woche wusste ich Bescheid. Ich wusste, dass er Recht hatte. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, aber eigentlich kann ich es bis heute nicht fassen. Es geht nicht in meinen Kopf, dass Menschen andere Menschen vergasen, verbrennen, einfach umbringen, weil sie angeblich anders sind oder angeblich eine Gefahr für die Mehrheit. Nein, das begreife ich bis heute nicht. Aber ich weiß ja, dass die Nazis das gemacht haben. Und die das gemacht haben, die Menschen in die Gaskammern getrieben und verbrannt haben, waren vorher wahrscheinlich ganz ‹normale› Leute. Das waren meistens junge Männer zwischen 20 und 25. Die hat man so erzogen. Die haben Spaß daran gehabt, andere Menschen zu quälen. Nein, ich kann es nicht begreifen, was Menschen anderen Menschen antun können. […]» Oskar Böhmer
#keinVergessen #keinVergeben #niewieder