Während unsere jugendlichen Stadtführer*innen fleißig an der Weiterentwicklung ihres Stadtrundgangs arbeiten, werden regelmäßig weiter Rundgänge durchgeführt, zuletzt mit einer Studierendengruppe aus Colorado, USA und im Begleitprogramm des Thementages Sinti und Roma der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Eindrücke von den Rundgängen gibt es hier: https://femgeniuses.com/2017/06/17/the-porajmos-the-hidden-narratives-of-the-roma-and-sinti/ und hier: https://www.facebook.com/DokuZ-Sinti-und-Roma-Berlin-312641335775436/.
Kategorie: Aktuelles zu „Gestern mit den Augen von Heute sehen“
Geschichte erleben und erinnern mit Anita Awosusi
Ende März hatte unsere Jugendgruppe von „Gestern mit den Augen von Heute sehen“ die Ehre, sich mit der Autorin und Musikerin Anita Awosusi bei uns im Rroma-Info-Centrum zu treffen und eigene Fragen an die Geschichte und ihrer Bedeutung für nachfolgende Generationen zu stellen. Anita Awosusi hat uns von ihren Erfahrungen als
Tochter von Überlebenden des Nationalsozialismus und über die Auswirkungen der Vergangenheit bis heute berichtet und aus ihrem Buch „Vater unser – eine Sinti- Familie erzählt“ erzählt. Wir haben außerdem einen interessanten Einblick in ihre Bildungsarbeit und ihr langjähriges Engagement für die Anerkennung des Völkermords erhalten. Gleichzeitig war sie beeindruckt von dem Interesse und Engagement unserer Jugendgruppe, ein spannender Erfahrungsaustausch!
Workshop zu Methoden und Institutionen des NS-Staates
Nachdem wir uns in unseren vorherigen Aktivitäten mit unserer Gruppe von „Gestern mit den Augen von Heute sehen“ vor allem mit Geschichten verfolgter Rroma und Sinti und deren Aufarbeitung beschäftigt haben, ging es in unserem letzten Workshop vor allem um die Täter des Nationalsozialismus und ihre Institutionen und
Strukturen. Dafür haben wir die „Topograhie des Terrors“ in der Niederkirchnerstraße besucht und gemeinsam mit Tobias von Borcke von der Berliner Abteilung des Dokumentations- und Kulturzentrums deutscher Sinti und Roma uns die Ausstellung erarbeitet. Besonders interessiert und erschreckt hat uns dabei, wie die Polizei und andere staatliche Apparate nach und nach von NSDAP und SS eingenommen wurden. Uns ist dabei deutlich gew
orden, wie geplant und zielstrebig die Nazis bei der Übernahme von staatlichen Institutionen, bei der Ausschaltung von politischen Gegnern und bei der Einführung von rassistischen und menschenverachtenden Gesetzen vorgegangen sind. Es hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich frühzeitig gegen rechte Parteien zu wehren! Dazu wollen wir auch mit unseren Stadtrundgängen in Zukunft beitragen.